Schnupperwoche bei H+P

Praktikum der anderen Art. Ein Bericht von Lucas Wagner

An meinem ersten von fünf Tagen im Büro Hendel und Partner, wurde ich angenehm und freundlich empfangen und mir wurde von vorneherein das Du angeboten.

Meine erste Aufgabe bestand darin, mich in zwei recht aktuelle, jedoch grundlegend verschiedene Projekte, einzulesen und -arbeiten. Davon war eins ein großes Neubaugebiet und ein anderes eine Wanderhütte. Währenddessen hatte ich viele Fragen, die mir alle, für meinen Wissensstand verständlich, erklärt wurden und ich hatte in keinem Moment Hemmungen, meine angesammelten Fragen loszuwerden und gegebenenfalls nochmals nachzuhaken. Ich lernte viel Neues über das Baurecht, das ich mir davor um einiges weniger komplex und umfangreich vorgestellt hätte, wie die Öffentlichkeit in den Prozess der Planung mit Einwänden und Anliegen miteinbezogen wird und dabei jeder die Möglichkeit hat, sich zu beteiligen. Auch die wichtigsten Unterschiede zwischen Regional-, Flächennutzungs- und Bebauungsplan wurden mir bewusst und in welchem Gefüge sie zueinanderstehen.

Außerdem durfte ich meine Kreativität und mein Denken einsetzen und einen bereits vorhandenen Bebauungsplan in verschiedene, eigene Versionen abändern. Davor hatte ich mir Gedanken gemacht, welche Anforderungen der Nutzer im Endeffekt daran hat und auf was es in erster Linie ankommt. Meine Entwürfe wurden danach ausführlich mit mir besprochen und auf Stärken und Schwächen untersucht. Es wurde dabei neben der Funktionalität und der Ästhetik, vor allem der Mensch als Zielgruppe in den Vordergrund gestellt und entscheidend war, dass alle genannten Aspekte in einer Balance stehen.

Nach der Überarbeitung eines der Entwürfe, durfte ich auch erste Erfahrungen mit dem digitalen Zeichenprogramm AutoCAD sammeln. Da es dabei viel zu Lernen gibt und ich mit Programmen dieser Art noch nichts zu tun hatte, tat ich mir anfangs eher schwer und musste vor jedem Schritt länger überlegen. Nach einigen Stunden merkte ich, wie das Zeichnen langsam intuitiver wurde und ich auch meinen Spaß daran fand. Genauso hier wurden alle meine Fragen sehr geduldig beantwortet, auch wenn diese sich wiederholten.

Ich bekam auch die Möglichkeit, bei der Besichtigung eines zukünftigen Neubaugebiets dabei zu sein und lernte, welche Faktoren ein solches Vorhaben beeinträchtigen oder verlangsamen können, dass die wichtigsten Akteure nicht nur die Gemeinde und Bürger, sondern auch Grundstückseigentümer sind und wie wiederum mit allen Beteiligten umgegangen werden kann. Ebenso wie die Erschließung des Baugebiets durch den Bau neuer Straßen, war der Erhalt bestehender Grünstrukturen und Bäume von Belang, soweit die Planung dies erlaubt.

Natürlich war mir bewusst, dass ich in der Kürze der Zeit nur einen groben Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche bekommen und ich überall nur kurz hineinschnuppern würde, jedoch konnte ich im Fazit sehr viel positive Erfahrungen im Bereich der Stadtplanung sammeln, was nicht zuletzt an den Mitarbeitern im Büro selbst lag. Es wurde sich sehr viel Zeit für mich genommen, spezifisch auf meine Person samt Fragen und Unklarheiten eingegangen und mir somit eine sehr aufschlussreiche und spannende Praktikumswoche ermöglicht.