Uelversheim: Eigenentwicklung ermöglichen

Der Bebauungsplan Oppenheimer Weg – 2. und 3. Bauabschnitt soll die Nachfrage nach neuen Wohn- und Mischbauflächen bedienen. Der Planungsraum befindet sich am nördlichen Ortsrand der Gemeinde Uelversheim in direkter Nachbarschaft des Baugebiets „An der Pforte“.

Aus städtebaulicher Sicht ist dies eine wünschenswerte Entwicklung, denn der Flächennutzungsplan schreibt in dem Geltungsbereich eine Wohnnutzung vor, damit stellt das untergeordnete Mischgebiet nur eine geringe Abweichung zur vorgesehenen Wohnbaufläche dar. Der Teil des Bebauungsplans der als Ausgleichsfläche (AF) dient, liegt in einem Gebiet für Landwirtschaft sowie in einem Suchraum für Ausgleichsflächen. Zusätzlich wird zusammen mit den Baugebieten „An der Pforte“ und „Oppenheimer Weg 1. Bauabschnitt“ die städtebauliche Entwicklung gefördert.

Geplant sind auf einer Fläche mit 13.849 m²:

– 13 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser (6.382 m²)

– Mischgebiet, das auch als Lärmschutzriegel zur L 437 dient einschließlich einer privaten Grünfläche (1856 m²)

– Fläche für Ausgleichsmaßnahmen (1.082 m²)

– Flächen zur Entwässerung (793 m²)

– Flächen zur Ortsrandeingrünung (892 m²)

– Erschließungsflächen (2844 m²)

Es gibt bei diesem Projekt zwei Herausforderungen zu bewältigen: a) Lärmbelastung und b) Artenschutz.

Die Lärmbelastung wird durch den Straßenverkehr auf der L 437 (Weinolsheimer Straße), die geplante Sporthalle angrenzend an das Baugebiet an der Pforte, das vorhandene Gewerbegebiet, Weingüter und die vorhandene Feuerwehr einschließlich des geplanten Freisitzes verursacht. Als Maßnahmen werden im Bebauungsplan festgesetzt, dass das Mischgebiet als geschlossene Bauweise zu errichten ist, mit einer Firsthöhe von mindestens 9 Metern. Damit soll das Wohngebiet von dem Lärm abschirmt werden. Zusätzlich wird die Lärmbelastung durch Vorgaben zur maximalen Lautstärke der Luftwärmepumpen und Klimaanlagen, die eine Lautstärke von 40 dB(A) im Wohngebiet und 50 dB(A) im Mischgebiet nicht überschreiten dürfen, verringert.

Das Artenschutzgutachten hat ergeben, dass durch die Planung besonders die Vögel betroffen sind. Für die Gartenvögel (Mönchsgrasmücke, Amsel, Kohlmeise) kommt es zu Verlust von Lebensraum. Dies wird dadurch minimiert, dass im Umkreis Gärten und ein Friedhof liegen die einen ähnlichen Lebensraum bieten und die entstehenden Hausgärten werden den Verlust ebenfalls verringern.

Für Bruten von Offenlandarten (Feldlerche, Wachtel, Wiesenschaftselze und weitere) dient es als Gebiet zur Futtersuche und für Greifvogelarten und Eulen als Jagdgebiet. Deswegen ist es unbedingt notwendig, dass es baubedingt zu keiner erheblichen Störung kommt und die Bauzeiten für die Erschließung außerhalb der Brutzeiten liegen, also von September bis Februar. Weitere Festsetzungen sollen neuen Lebensraum für Tiere schaffen, wie zum Beispiel die Pflanzung einer mehrreihigen Hecke oder die Ausweisung einer Ausgleichsfläche, die als artenreiche, extensive, autochthone Wiese mit integrierten Totholzhaufen sowie zwei Lesesteinhaufen angelegt wird.

Aktuell ist die Beteiligung der Öffentlichkeit des Bebauungsplans unter folgendem Link finden Sie alle wichtigen Informationen: Offenlage | Startseite (https://www.vg-rhein-selz.de/buerger-service/bauen-in-der-verbandsgemeinde/offenlage/#accordion-1-3vg-rhein-selz.de)

Bebauungsplan und Erschließungsträger: Hendel+Partner

Touristische Entwicklung Burg Reichenstein

Die Bundesgartenschau 2029 lässt zwar noch ein bisschen auf sich warten, aber die Vorbereitungen sind schon im Gange. Auch Die Burg Reichenstein (Mittelrheintal, Gemeinde Trechtingshausen) möchte diese Chance Nutzen und sich touristisch weiterentwickeln. Neue Unterkünfte in Form von Lodges und Parkplätz sollen entstehen, die auch nach der Gartenschau den Erhalt der Burg sichern sollen.

Bevor die Lodges und die Parkplätze gebaut werden können, muss das Bauvorhaben zuerst rechtlich gesichert werden. Dafür wird eine Änderung des Flächennutzungsplans durchgeführt sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans. Bei der Planung wird die historische Bedeutung und die ökologische Wertigkeit dieses Ortes beachtet und wertgeschätzt.

Denn der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt in einem Denkmalgeschützten Bereich und in vielen naturschutzfachlichen Schutzgebieten, zum Beispiel in dem FFH-Gebiet „Binger Wald“. Um diese Herausforderung zu bewältigen sind viele Spezialisten schon im frühen Planungsprozess integriert.

Am Fuß der Burg im Morgenbachtal sind nach aktuellem Planungsstand drei Lodges geplant. In den Lodges können ca. 36 Personen unterkommen.

Die neuen Parkplätze kommen nicht nur den Besuchern der Burg zugute, sondern auch den Mitarbeitern, denn die Straße bietet aktuell nicht genug Kapazität für das vorhandene Verkehrsaufkommen. Die Parkplätze sollen direkt vor dem Haupteingang der Burg und entlang des Burgweges entstehen. Zusätzlich wird durch die Bauleitplanung das Kassenhäuschen der Burg und die bereits vorhandene gastronomische Nutzung rechtlich gesichert.

Bebauungsplan, Änderung Flächennutzungsplan und Straßenplanung Burgweg: Hendel+Partner

Kaltes Nahwärmenetz: ein Modell für die Zukunft?

In dem neuen Baugebiet Kemel-Süd in der Taunusgemeinde Heidenrod soll ein „Kaltes Nahwärmenetz“ integriert werden. Dieses wurde in der Zusammenarbeit der Stadtwerken Schifferstadt und der TGA GM Denkwerkstatt Prof. Dipl. -Ing. Thomas Giel entwickelt. Das Konzept wurdebereits in mehreren Gemeinden verwirklicht, jedoch könnte Kemel-Süd mit seinen 172 Wohneinheiten zu einem neuen Meilenstein für das neue Erdwärme-Versorgungskonzept werden.

Die Gebäude werden durch eine Ringleitung mit dem zentralen Erdsondenfeld verbunden. In den zentralen Erdsonden nimmt das Wärmeträgermedium bestehend aus Wasser und Frostschutzmittel, die Wärme des Erdreichs auf. Die Wärme gelangt durch die Ringleitung in die angeschlossenen Häuser. Dort angekommen, heben Wärmpumpen die bereitgestellte Energie auf das individuell gewünschte Temperaturniveau.


Es ist nicht nur möglich mit dem „Kalten Nahwärmenetz“ zu heizen, sondern die in den sommerlich-heißen Innenräume aufgenommene Wärme kann durch die Leitungen zurück ins Erdreich geführt werden. Dort regeneriert die Wärme das Erdsondenfeld.

Für Kemel Süd sind fünf Sondenfelder geplant mit insgesamt 112 Sonden. Die Sonden haben eine Tiefe von 100 Metern. Ihre Lage ist in der unteren Abbildung dargestellt. Die Gespräche zur Energieversorgung des Baugebeites laufen noch. Sobald sich die Gemeinde Heidenrod auf ein Konzept festgelegt hat, werden wir an dieser Stelle darüber berichten. Bebauungsplan und Flächennutzungsplan: Hendel+Partner

Endlich fertig!

Eine grüne Oase im Herzen der Stadt Hofheim am Taunus: Kultur- und Lesegarten neben der neuen Stadtbücherei am Kellereiplatz. Außenanlagenplanung: Hendel+Partner

Heidenrod: Erneuerbare Energien und Abfallwirtschaft

Ein weiteres Vorhaben im Heidenroder Ortsteil Kemel, jedoch geht es diese Mal nicht um die Schaffung von Wohnraum, sondern um die Erweiterung eines Betriebes für erneuerbare Energien und Abfallwirtschaft. Die ehemalige Fläche der Bundeswehr wurde bereits vor Jahren von der Firma Kopp Umwelt GmbH übernommen und wird seitdem nachhaltig genutzt. Mittlerweile befindet sich auch eine Photovoltaikanlage der Naturenergie Heidenrod auf dem Gelände. Aufgrund der Größe, der bestehenden Bunker sowie der Abgelegenheit des Areals eignete sich diese bestens als Standort des Betriebs. Aus städtebaulicher Sicht ist die Konversion eines solch großen, leerstehenden Geländes ebenfalls zu begrüßen.

Der ursprüngliche Bebauungsplan wurde, wie auch die nachfolgernden Änderungen, vom Büro Hendel + Partner erstellt. Aktuell befindet sich die 5. Änderung im Verfahren, durch welche zum einen mehr Flächen für die Lagerung der Abfälle ausgewiesen werden und zum anderen die Lagerung weiterer Abfallarten planungsrechtlich gesichert wird. Nicht selten enthalten die Abfälle wassergefährdende Stoffe, weshalb erhöhte Ansprüche an die Versiegelung der Untergrundflächen bestehen. Neben der Photovoltaikanlage und den Flächen für Abfalllagerung und -behandlung bestehen auch zwei Windkrafträder und ein Biomassekraftwerk sowie etliche Flächen für Ausgleichsmaßnahmen. Aufgrund der diversen Nutzungen des Areals, ist der Bebauungsplan in 12 Sondergebiete unterteilt, um den verschiedenen Ansprüchen, insbesondere an den Umweltschutz, gerecht zu werden.

Die Bebauungsplanänderung sowie die parallele Flächennutzungsplanänderung befindet sich vom 16.05. bis zum 16.06.2022 in der öffentlichen Auslegung. Die Planunterlagen sind unter dem Link: Laufende Bauleitplanverfahren – Gemeinde Heidenrod zu finden. Planung: Hendel+Partner