Agri-Photovoltaik in Hessen und Rheinland-Pfalz
Chancen und Risiken bei der sauberen Energiegewinnung
In Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es spezifische Möglichkeiten für die Anwendung von Agri-Photovoltaik (Agri-PV), die sowohl auf den geografischen und klimatischen Gegebenheiten als auch auf den regionalen Fördermöglichkeiten und politischen Rahmenbedingungen basieren. Beide Bundesländer bieten etliche Optionen, die Agri-PV-Projekte unterstützen können, auch durch Förderprogramme und ein wachsendes Interesse an nachhaltiger Landwirtschaft und erneuerbaren Energien.
In Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es spezifische Möglichkeiten für die Anwendung von Agri-Photovoltaik (Agri-PV), die sowohl auf den geografischen und klimatischen Gegebenheiten als auch auf den regionalen Fördermöglichkeiten und politischen Rahmenbedingungen basieren. Beide Bundesländer bieten eine Vielzahl von Optionen, die Agri-PV-Projekte unterstützen können, auch durch Förderprogramme und ein wachsendes Interesse an nachhaltiger Landwirtschaft und erneuerbaren Energien.
1. Hessen:
In Hessen gibt es verschiedene Ansätze und Initiativen, die Agri-PV betreffen können:
Ackerland-Agri-PV:
- Beschreibung: In Hessen gibt es viele Ackerflächen, auf denen Agri-PV-Anlagen installiert werden können. Besonders geeignet sind Flächen, die eine gewisse Höhe der Solarmodule ermöglichen, ohne dass diese die landwirtschaftliche Nutzung behindern.
- Mögliche Anbaukulturen: Getreide, Mais, Zuckerrüben, aber auch Sonderkulturen wie Gemüse oder Obst können unter den Modulen weiter kultiviert werden.
- Vorteile:
- Ackerflächen sind in Hessen weit verbreitet, was eine gute Grundlage für Agri-PV bietet.
- Solarmodule bieten Schutz vor extremen Wetterbedingungen (z. B. Hitzewellen, Regen).
- Einige Kulturen profitieren vom reduzierten Sonnenstrahleneinfall und der damit verbundenen Kühlung.
Weideflächen-Agri-PV:
- Beschreibung: Auf Weideflächen, vor allem in den ländlicheren Gebieten Hessens (z.B. in Nord- und Osthessen), können Solarmodule installiert werden, die den Tieren genügend Platz zum Grasen lassen.
- Vorteile:
- Doppelte Nutzung von Weideflächen für Stromerzeugung und Viehhaltung.
- Kein Konflikt mit der landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche.
- Herausforderungen: Die Installation muss so gestaltet sein, dass die Tiere ungehindert weiden können, was zusätzliche Planung und Konstruktionen erfordert.
Fördermöglichkeiten in Hessen:
- Hessen hat das Hessische Programm für Nachhaltige Landwirtschaft (HLN), welches auch Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft fördert.
- Zudem gibt es über das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) verschiedene Förderungen für landwirtschaftliche Innovationen, die Agri-PV-Technologien unterstützen können.
Klimafreundliche Landwirtschaft:
- Das Hessische Klimaschutzgesetz fördert die Umsetzung von Projekten, die zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen, was auch Agri-PV-Projekte umfasst, da diese eine Kombination von erneuerbarer Energieproduktion und nachhaltiger Landwirtschaft darstellen.
2. Rheinland-Pfalz:
Auch Rheinland-Pfalz bietet viel Potenzial für Agri-PV-Anwendungen, insbesondere durch die vielfältige Landwirtschaft und die hohe Zahl von kleinen bis mittelgroßen landwirtschaftlichen Betrieben, die in dieses Modell investieren könnten.
Agri-PV auf Weinanbauflächen:
- Beschreibung: Rheinland-Pfalz ist stark von Weinbau geprägt. Agri-PV könnte hier eine interessante Option darstellen, insbesondere auf Flächen, die weniger für den direkten Weinanbau geeignet sind, aber von der kühlen, schattigen Wirkung der Solarmodule profitieren könnten.
- Vorteile:
- Schattenspendende Solarmodule könnten vor allem für den Weinbau vorteilhaft sein, da sie die Pflanzen vor extremen Sommertemperaturen schützen.
- Die Doppelnutzung von Land könnte die Rentabilität der Weinbauflächen erhöhen.
- Herausforderungen: Die spezifische Anpassung der Solarmodule an die Bedürfnisse von Weinstöcken (Schattenwurf, Lichtdurchlässigkeit) stellt eine technische Herausforderung dar.
Agri-PV auf Ackerflächen:
- Beschreibung: In der rheinhessischen Tiefebene, der Westpfalz oder im Westerwald gibt es zahlreiche Ackerflächen, die für Agri-PV-Anwendungen geeignet sind. Diese Regionen könnten besonders von der Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und erneuerbarer Energieproduktion profitieren.
- Mögliche Anbaukulturen: Neben den klassischen Ackerfrüchten (Getreide, Mais) wären auch spezielle Kulturen wie Kartoffeln oder Hülsenfrüchte denkbar.
- Vorteile:
- Besonders durch den häufigeren Sonnenschein im südlichen Rheinland-Pfalz könnte Agri-PV hier einen hohen Ertrag an Solarstrom liefern, während gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen erhalten bleibt.
Agri-PV auf Dächern von Stallgebäuden und Scheunen:
- Beschreibung: In vielen ländlichen Gebieten von Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Gebäude wie Ställe und Scheunen, die für die Installation von PV-Anlagen geeignet sind.
- Vorteile:
- Flächensparend: Keine zusätzliche Bodennutzung notwendig.
- Günstige Integration in bestehende Infrastruktur.
- Energiebedarf: Landwirtschaftliche Betriebe können ihren eigenen Strombedarf decken.
Fördermöglichkeiten in Rheinland-Pfalz:
- Rheinland-Pfalz hat das Programm zur Förderung von Agri-Photovoltaik und auch Initiativen im Rahmen des Förderprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Landwirtschaft.
- Der Innovationsfonds für erneuerbare Energien bietet Zuschüsse für innovative Projekte, die eine Kombination aus Agrarwirtschaft und erneuerbaren Energien vorsehen.
- Projekte, die sowohl auf die Förderung von Photovoltaik als auch auf nachhaltige Landwirtschaft abzielen, können zudem von Programmen wie dem Energie- und Klimafonds Rheinland-Pfalz profitieren.
Gemeinsame Herausforderungen und Chancen in beiden Bundesländern:
Herausforderungen:
- Hohe Anfangsinvestitionen: Die Integration von PV-Anlagen in die landwirtschaftliche Produktion erfordert hohe Investitionskosten, auch wenn langfristig Einsparungen durch selbst erzeugte Energie und höhere Erträge durch bessere Anbaubedingungen möglich sind.
- Flächenverfügbarkeit: In vielen Regionen gibt es einen Wettbewerb um landwirtschaftliche Flächen, was die Realisierung von Agri-PV-Projekten auf Ackerflächen erschweren könnte.
- Technische Anpassungen: Die Solarmodule müssen für den landwirtschaftlichen Kontext angepasst werden, z.B. hinsichtlich Höhe, Abstand und Flexibilität bei der Anordnung.
Chancen:
- Kombination von Landwirtschaft und erneuerbarer Energieproduktion bietet ein großes Potenzial, um die Nachhaltigkeit und Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe zu steigern.
- Schutz vor extremen Wetterbedingungen (z. B. Dürre, Hitzewellen) kann den landwirtschaftlichen Ertrag steigern.
- Förderungen und Unterstützung durch Landesregierung und europäische Mittel machen den Einstieg in Agri-PV lukrativer.
Fazit:
Sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche Möglichkeiten für die Anwendung von Agri-Photovoltaik. Besonders vielversprechend sind die Nutzung von Ackerflächen, Weideflächen sowie Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden. Beide Bundesländer bieten spezifische Förderprogramme und schaffen durch ihre landwirtschaftliche Struktur ein gutes Umfeld für Agri-PV-Innovationen. Die Umsetzung erfordert jedoch eine gründliche Planung und technische Anpassungen, um die Vorteile für Landwirte und die Umwelt zu maximieren. In den meisten Fällen ist ein Bebauungsplan für die planungsrechtliche Sicherung vor der Realisierung erforderlich. Gerne beantwortet das Planungsbüro Hendel+Partner diesbezüglich Anfragen. Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
